Das war die Slow Trips - Erlebniswoche im Jahr 2023
Slow Trips = Slow Travel + authente Erlebnisse mit Land und Leuten
Entschleunigen in der Freizeit und auch beim Reisen mal einen Gang zurückschalten, um echte und authente Erlebnisse mit nach Hause zu nehemn. Klingt gut, ist aber nicht so einfach – das kann ich bestätigen. Sich mit gutem Gewissen unterwegs auch mal Zeit zu lassen, das kann man in der Oststeiermark, wenn man einen oder mehrere der 20 neuen Slow Trips bucht (oder als Gutschein verschenkt).
Die Slow Trips gibt es mittlerweilen in neuen Regionen in der EU: So kann man sich etwa auch in Schweden, Litauen oder Italien die Urlaubserfahrungen nach Lust, Laune und Gusto zusammenstellen: Bin ich „aktiv kreativ“ oder als „Kulturpurist“ unterwegs oder will ich entschleunigen und etwas Neues Entdecken und ausprobieren? Die verschiedensten Kategorien ziehen sich durch die Slow Trips Regionen.
Einige dieser Mikro-Abenteuer habe ich zum Kennenlernen in der Oststeiermark ausprobiert. Alles selbst erlebt, garantiert!
Die Slow Trips in der Oststeiermark
Die Slow Trips kann man selbst online auf der internationalen buchen oder noch besser: Als ganz persönlichen Gutschein verschenken.
Zur Zeit meines Besuchs (Eröffnungswoche im Herbst 2023) gibt es in der Oststeiermark 20 buchbare Slow Trips. In ganz Europa sind bereits 6 EU Länder und 9 Regionen bei dieser Initiative mit dabei.
SLOW TIPS: Authente Erlebnisse in der Oststeiermark
- LINK zu allen aktuellen Slow Trips Buchungen und Angeboten
- Planen und BUCHEN auch auf Steiermark.com
- Slow Trips Erlebniswochen: Zeit für Land und Leute in der Oststeiermark
- Buchungsmöglichkeiten auch unter booking&more
- Facebook Oststeiermark und Facebook Slow Trips
- Meine Erlebnisse zum Nachschauen als Instagram Stories
- Video Playlist WIEDERUNTERWEGS
- Ein Video von unseren ganz persönlichen Erlebnissen mit Slow Trips
Meine Tipps für Slow Trips
Ein echter Slow Trip muss nicht perfekt durchgetaktet sein, denn diese Unvorhersehbarkeit und auch der eine oder andere angenehme Überraschungseffekt dabei macht ihn ja eigentlich aus: Authent mit den Einheimischen die Gegend erkunden, sich was vom Hof und den Tieren erzählen lassen, zwischendurch etwas am eigenen Leibe ausprobieren, heimische Produkte verkosten, über unerwartete Geschichten und Begebenheiten staunen und einfach mal nur zuhören und dabei kurz in ganz andere Welten eintauchen…
Es regnet? Na und, der dunkle Rabenwald ist bei Regen noch mystischer und das „Waldzauber“ Erlebnis mit einer Wanderung für alle Sinne dadurch noch unmittelbarer. Dein Alpaka bei der „Schlaumeier“ Wanderung bleibt an jeder Ecke stehen und will fressen? Na, dann gehst halt auch Du ein bisserl langsamer, genießt den Rundumblick und atmest dafür einmal öfter durch.
Beim Kranzbinden gehen die Hagebutten als Farbklecks am Blumenkranz aus? Dann gehen wir halt schnell mal mit der Gartenschere hinter den Bauernhof, zwicken ein paar neue ab und streicheln dabei ausgiebig den Hofhund.
So etwa und nicht anders verlaufen Slow Trips, wenn man bereit und offen ist, dabei von der Gegend in der Erlebnisregion Oststeiermark, den Menschen und der Natur zu lernen – auch beim Reisen, im Urlaub und vielleicht am Mädls-Weekend. Wie sonst käme man sonst in den Genuss einer „Lost Place Tour“, die ein gelernter Frisör und Hobbyforscher in seinem Heimatort ober- und unterirdisch anbietet? Da nimmt man sich halt auch mal länger Zeit, um seinen geheimnisvollen Geschichten und jahrelangen Recherchen und Nachforschungen zu lauschen.
Und wer wissen will, wieviel Arbeit der Hollersaft vom „Baum des Lebens“ macht, den man den Kids täglich ins Glasl gießt – der packt bei der Holler-Bäurin schon mal mit an und entdeckt am eigenen Leibe, wie mühsam es sein kann, die Hollerbäume zu schneiden, einen alten Stamm auszugraben und leidet fast mit, wenn man den Erzählungen über Mäuseplagen am Holunder-Feld lauscht.
Kranzbindekurs: Es ist viel leichter als es aussieht
Bei den Troadkasten Ferienhäusern der Familie De Buigne ist im Garten schon alles für uns vorbereitet: Lavendel, Ähren, Moos, Rinde, Hagebutten, Efeu, Draht, Kränze. Die freundliche Hündin Tiramisu begrüßt mich bereits, als ich die Autotüre aufmache und kommt dann auch während des Blumenbindens regelmäßig bei uns vorbei. So komme ich gerne an! Noch ein Kaffee und ein paar Vanillekipferln in der Gaststube bei Silvia De Buigne und dann geht´s raus in die Sonne in den Garten:
Das Kranzbinden mit allerlei Herbstdeko, die die Natur hergibt (und die Silvia bereits für uns bereitgestellt hat), gestaltet sich dann so viel einfacher als erwartet: Wir können aus dem Vollen schöpfen beim Kreativsein. Silvia zeigt uns gerne ihre Schmuckkasterln, die Troadkästen und führt uns durch ihre (hundefreundlichen) Ferienhäuser mitten im Grünen. Das gehört einfach zu den Slow Trips: Mit den Einheimischen tratschen, was dazu lernen und vielleicht auch noch den einen oder anderen Geheimtipp für den nächsten Besuch mitnehmen: Eine schöne Wanderung mit Hund hier oder eine Einkehrmöglickeit dort….
Überall hängen ihre selbst gestalteten Kränze: Mal filigran mit ein wenig Lavendel und Golddraht, mal rustikal mit Nuss-Schalen oder Rinde und Holz. Eine halbe Stunde brauche ich für meinen ersten selbt gebundenen Kranz. Und wie er die Heimfahrt ins Weinviertel übersteht? Mit ein bissl Haartaft besprüht, kommen die Blumenkränze lange über die Runden. Während sich die anderen noch an weitere Werke machen, streichle ich Tiramisu, streife ein wenig durch den Garten und frage die Chefin Löcher in den Bauch über ihr nächstes Projekt: Stellplätze für Camper am Hof anbieten. Ich bin dabei.
Alpaka Wanderung: Eine Schlaumeier Tour mit vielen Stopps
Anni Ganster von Pöllauertal-Alpakas kommt mir schon mit offenen Armen entgegen, als ich in die Einfahrt ihres Alpakahofs komme. Hinter ihr versteckt äugt mich der junge Alpaka Nachwuchs misstrauisch an. Man wird aber schnell neugierig, besonders als ich mit den Leckerli ankomme. Die jungen Alpakas knabbern, kauen, wälzen sich im Sand, es ist eine Freude dabei zuzusehen. Denn wir haben noch Zeit zum Ankommen, um das Shop mit den Alpakaprodukten (teils mit eigener Wolle natürlich) zu besehen und zu tratschen – über Alpakas natürlich.
Der Chef sattelt schließlich Lama Johann mit schönen Ledersatteltaschen voller Labung für uns für unterwegs und erzählt dabei, dass in der Schweiz Lamas als Aufpasser für Schafherden fungieren, ein Lama kann es mit einem Wolf aufnehmen. Für mich als Tierfreundin sehr spannend, was dazu gelernt – auch das sind die Slow Trips: Lernen und was Mitnehmen von den Leuten, die sich auskennen.
Wir mehrere Stunden gemeinsam unterwegs, und wenn es länger dauert – macht es auch nix, denn: Slow Trips. Die Route könnte schöner nicht sein: Hügelkuppen, saftige Felder, Waldsteige und die Schönauklamm: Mit einem Alpaka an seiner Seite sieht man die Gegend gleich ganz anders. Nämlich geruhsamer und mit mehr Muße. Mein Alpaka ist schwarz, heißt Jackson und tut offenbar alles gerne, was auch mein schwarze Labrador Coffee liebt: Fressen, Schauen, Plantschen und zur Erfrischung im Fluss liegen.
Immer wieder machen wir Pausen und hängen die Alpakas einstweilen an: Ob beim Gasthaus für einen Kaffee, auf der Wiese mit der Aussicht auf einen schnellen Alpaka-Hugo zwischendurch aus Johanns Satteltaschen, später dann bei Kröpfls Lindenhof: Dort empfängt uns der Chef an der Feuerschale und quirlt uns Eier zu einer Eierspeis mit dem eigenen Kürbiskernöl. Eine Köstlichkeit zur Stärkung und in den Hofladen schauen wir auch noch rein. Die Alpaka Gang bekommt demnächst übrigens eigene Pflöcke in der Einfahrt (so wie echte Cowboy-Pferde vor dem Saloon), erfahren wir als wir ins Tratschen kommen. Denn auch dafür ist natürlich Zeit.
Stunden später troten wir alle wieder in den Hof der Familie und die Alpakas ziehen sich erst mal zurück. Wir werden nochmals gelabt und beantworten die letzten Schlaumeier Fragen über die Alpaka-Meute, denn die Tour wird als „Schlaumeier Tour“ angeboten: Unterwegs erfährt man schließlich viel über die Tiere aus Südamerika und am Schluss wird dann resümiert. Oder man kauft noch ein Mitbringsel für daheim im Alpaka-Shop: Die Mützen aus Babyalpakawolle sind die wärmsten, die ich kenne…
Holunder: Vom Baum des Lebens lernen und mit anpacken
Soviel Holler!Noch nie habe ich solche weiten Hollerbaum-Haine gesehen wie bei derFamilie Pieberin Angern. Manuela Pieber weiß alles über den„Baum des Lebens“, der seit Jahrtausenden in unserer Kulturgeschichte bekannt ist und vor dem man wahrlich „den Hut ziehen“soll, denn: Alles am Holunderstrauch tut uns und unserem Körper und Geist etwas Gutes, das wussten schon die Römer, Paracelsus, Pfarrer Kneipp und Hildegard von Bingen.
Was ich bislang nicht wusste: Neben der Wirkung auf unsere Gesundheit (Blätter sollen eitrige Wunden heilen, Hollerrinde hilft bei Rheuma, die Wurzel ist blutreinigend, die Blüten helfen bei Fieber und Husten und die gekochten Beeren haben reichlich Vitamin C und B) ist der Holunder hauptsächlich heutzutage wegen der starken rubinroten Farbe seiner Früchte hochbegehrt. Während Familie Pieber den roten Saft der Früchte für Nahrungsergänzungsmittelproduktion bis in die USA verkauft („je roter, desto besser„), profitiert unsereins vom Edelbrand, Likör, den Säften und der Marmelade, die Manuela mit ihrer Familie produziert.
Wir spazieren durch einen kleinen Teil ihrer 5ha voller Holunderbäume: Ende September haben sie heuer geerntet, dabei sind über 30 Leute von Nöten und die Ernte muss innerhalb kürzester Zeit (etwa 5 Tage) erledigt sein. Dazu kommt die Mäuseplage (so eine Maus kann einem Baum und seiner Rinde innerhalb einer Woche den Garaus machen) und das regelmäßige Schneiden, Pflegen und Neupflanzen der Bäume. Slow Trips bedeutet auch: Selbst Hand anlegen am Hof, auf dem man auch Urlaub in zwei schönenFEWOsmachen kann.
Deswegen pflanze ich bei meinem Besuch quasi im Vorübergehen ein neues Hollerbäumchen und erfahre am eigenen Leibe, wie mühsam es ist, einen ausgewachsenen Holler zurückzuschneiden. Dafür darf ich dann den Fruchtaufstrich verkosten und das gemütlich unter dem Hollerbusch auf einer Picknickdecke, denn: Unterm Hollerbusch machen nicht nur die Kinder „Husch Husch Husch“(Kinderlied), sondern darunter wird man auch gesund, so die Überlieferung.
Der Abakus: Die Apfelmänner und ihr Apfelschnaps
Manuela Pieber hat gleich zwei dieser Apfelmänner im Haus, ihren Mann und ihren Schwiegervater. Die Apfelmänner von Puch habe ich schon im Frühling besucht, ich bin also über die Sache mit dem geheimen Brennvorgang des ABAKUS, der noch geheimeren Auswahl der jährlichen Apfelsorte, den Pflichten des Abellio, dem mystischen Outfit der Apfelmänner und ihre Entscheidungsfindung mittels der Kugeln bereits ein wenig vertraut. Im schönen Kostkeller der Piebers degustieren wir einen Schluck vom „besten Apfelschnaps der Welt“, beim Slow Trip lernt man einen APfelmann in seiner Kutte kennen, verkostet Abellio und Bona Dea und beim Beantworten der Fragen rund um die RItuale der Apfelmänner wird genau so abgestimmt wie im erlauchten Kreise selbst. Mit den schwarzen und weißen Kugeln. Und der Abellio, der jährlich wechselnde Chef der Apfelmänner? Der darf mit der roten Kugel sein Veto einlegen.
Heuer, im November 2023 findet die lang erwartete und immer wieder für alle sehr aufregende Präsentation des ABAKUS an einem besonderen Platz statt, einem Lost Place der Region: Der Ruine Waxenegg. Und natürlich ist auch diese stimmungsvolle Location eine der Slow Trips Destinationen in der Oststeiermark.
Lost Places Tour: Mystische Geschichten aus der Ober- und Unterwelt von Anger
„Normale“ Urlauber bekommen diese Einblicke nicht: Die Lost Place Tour zur Ruine Waxenegg mit allem Drum und Dran ist in dieser Form nur für Slow Trips buchbar und damit ganz was Besonderes. Erich Brandl war eigentlich zeit seines Lebens Frisör in Anger, jetzt widmet er sich mit Leib und Seele seinem Steckenpferd, der Erforschung der Unter- und Oberwelt in Angern, der Ruine Waxenegg und – einem geheimen Verbindungsgang von der Ruine runter in den Ort zum Steinpaißhaus. Dort startet auch unsere Slow Trips Lost Places Tour – im ältesten Gebäude von Anger. Dabei heißt es auch hier: Sich Zeit nehmen zum Lauschen der teils unglaublichen Geschichten rund um geheime Gänge, Röhrensteine und Tunnelwerke. Über das „Musibankerl“ mit einem kleinen Umtrunk wandern wir dann bergauf zur Ruine Waxenegg, die alle Einheimischen offenbar gut aus Kinder- und Jugendtagen kennen. Mittlerweilen ist das verwunschen wirkene Überrestl der einst wichtigen steirischen Burg (einst in einem Atemzug mit Deutschlandsberg und der Riegersburg genannt) freigelegt, teils gesichert und als Location buchbar.
Schön geht der Steig durch den Wald vorbei am kleinen Florianiwasserfall („Kalte Kuchl“, weil es hier angenehm kühl ist), bis der Lost Place vor uns auftaucht – ein wahrer mystischer Kraftplatz, wie viele überzeugt sind. Der unterirdische Gang vom Ort hier herauf ist noch nicht freigelegt, aber es gibt ihn. Erich hat viel recherchiert und geforscht und ist zudem auf einen bislang unbekannten Bericht aus dem Jahre 1942 gestoßen. Auch an der Uni Graz wird über die 800 Jahre alte Burg geforscht, da wird noch einiges an´s Tageslicht kommen, wetten?
Bei der „Großen Tour“ gibt es nach dem Abstieg vom Lost Place Waxenegg durch den Urwald noch ein weiteres Highlight: Im Rauchstubenhaus in Edelschachen (1450 schon erwähnt) bereitet Küchenchef Peter Almer den berühmten „Häfennigl“ nach einem Rezept seiner Oma am offenen Feuer der rauchgeschwärzten Stube zu.
Lost Place Tour Waxenegg und Rauchstubenhaus buchen
Als wir durch die „Lab´n“ eintreten, raucht und qualmt es bereits wie vor 100 Jahren, als am offenen Feuer dieses Alltagsessen zubereitet wurde: Ein Nigl ist ein Kuchen, ein Häfen ein Reindl – mehr muss ich nicht sagen, oder? Der Teig wird – für alle Tag´ geeignet – in heißem Fett mit Brot schwimmend rausgebacken und salzig oder süß gegessen. Peter gießt Teig nach, rührt um, mischt, fügt einen weiteren Schöpfer dazu, bäckt und dreht: Der Häfennigl ist fertig – ein rundes Backwerk von anno dazumals, das wir aufgeschnitten mit Zucker genießen.
Waldzauber: Blind durch den Wald gehen, lauschen und loslassen
Zugegeben: Optimal ist das Wanderwetter bei unserer Slow TripsWaldzauber Tourmit Verena Streilhofer von Natur & Yoga nicht. Zumindest nicht für Außenstehende… Denn es hat 6 Grad, nieselt und wir haben schon beim Aussteigen aus dem Auto klamme Finger. Aber zuhause sitzen können wir immer noch. Irgendwann mal. Heute sind wir hier im Rabenwald, um mit Verena den Wald einmal anders zu erleben:
Bei einer Sinneswanderung mit Yoga-Elementen, viel Stille, bei bewusstem Atmen, Gehen und Schauen und teils sogar mit geschlossenen Augen. Und genau das wird die Herausforderung für mich bei dieser Tour: Mich von einer bislang fast fremden Person über Wurzeln, Moos, Steine bergauf und bergab durch den Wald führen zu lassen – während ich die Augen geschlossen halte. Eine sehr intensive Erfahrung für beide im Team. Man sieht nicht wohin man geht – wenn man für den Bruchteil einer Sekunde dann die Augen öffnet und ganz bewusst SCHAUT, dann erlebt man diesen Blick extrem eindrücklich und hochintensiv. Wie ein kurzer Moment beim Fotografieren: Klick!
Diese Wanderung ist so ganz anders, als wenn ich mit Hund und tausend Gedanken im Kopf nur oberflächlich durch den Wald streife. Mit Yoga am Kraftplatz und mit unserem Tastsinn werden wir von Verena angeleitet, den Wald noch einmal anders zu erleben. Mit anderen Sinnen als sonst.
Ein Mega-Erlebnis, das Regenwetter und Kälte schnell vergessen lässt. Aber für mich als visuellen Typ auch psychisch sehr sehr herausfordernd. Kurz: Mir ist dabei schnell warm geworden, aber nicht wegen der Bewegung, sondern wegen der Konzentration beim „Blind Sein“. Waldzauber eben.
Zero Waste Deko: Vom Retter kann man immer noch was lernen
Nach einer Party, einem Kindergeburtstag oder der Oster- und Weihnachtsdeko bleiben oft Bänder, Schnüre, Kleinmaterial und anderes Zeugs über. Bevor das in den Restmüll wandert, kann man – gemäß Zero Waste Strategie – die Überreste zum Basteln verwenden. Zur Perfektion bring dies Floristin Miochaela vom Hotel Retter, die für die gesamte Natur-Deko im Hotelbereich zuständig ist und künstlerisch vollkommen freie Hand dabei hat, was sie wo und womit dekoriert.
Wegschmeißen gilt nicht und das ist wahrlich ganz im Sinne von Nachhaltigkeitsexpertin Ulli Retter, der Hotelchefin. Von ihr kann man eigentlich immer was lernen, wie ich auch beim letzten Trip in die Oststeiermark festgestellt habe.
Das Retter Bio-Natur-Resort ist schon seit 2019 mit dabei bei ZERO Waste Austria. Und eine Nacht und ein Frühstück im Retter ist halt auch immer ein Erlebnis…
Zero Waste Deko Workshop buchen
Tipp: Nach dem Zero Waste Slow Trip bietet sich auch der „Brotback Lernen“ Kurs im Retter Bio Gut an. Schließlich wird dort täglich Brot gebacken für die Gäste. Köstlich – ich hab´s letztens beim Frühstück getestet!
Noch mehr Slow Trips: Vom Pilgern, Specksteinen und dem Flanieren mit Esel
Während ich reich beschenkt mit Hollerbusch, Abakus Schnaps, meinem persönlichen Blumenkranz und vielen Köstlichkeiten aus der Oststeiermark meine Erlebnisse auf der Heimfahrt nach dem unglaublich intensiven Waldzauber-Sinneseindruck erstmal verdaue, ist Elena Paschinger von Creativ Elena auf dem Weg:
Sie testet weitere Slow Trips und ist dabei „Achtsam unterwegs auf Steirischen Pilgerwegen“ und darf mit ihren Hohenkogl Alpakas sogar gemeinsam picknicken. Sie bastelt für ihre Söhne kleine Kunstwerke aus dem oststeirischen Speckstein und geht mit Eseln Flanieren … Regional Shopping natürlich, versteht sich von selbst. Sie legt auch selbst Hand an beim Marmelade Einkochen. Himbeer!
Klingt alles ungewöhnlich und sehr verlockend? Dann ist es ja gut, denn genau so soll es sein, wenn man sich mit Slow Trips auf die Reise macht.
Hoteltipp für Slow Trips Lovers: Das Waggonhotel
Außergewöhnliche Erlebnisse erfordern auch ungewöhnliche Unterkünfte – Slow Trips hat sich auch hier etwas einfallen lassen. Ich nächtige im Waggon-Hotel des Hotel Angererhof in einem umgebauten Personen Waggon der Salzkammergut Lokalbahn de Dritten Klasse, ausgeliefert 1891. Später fungierte der Waggon als Gepäckwagen – bis 1957 – der letzten offiziellen Fahrt.
Danach wurde der Waggon zur Lokalbahn Weiz-Ratten verkauft, als Dienstwagen. Die weiteren Höhepunkte im Leben meines Waggonhotelzimmers: Es war mal eine Trafik, mal ein Imbssladen. Jetzt aber ist es eine gemütliche Unterkunft für drei Personen mit eigenem Bad und Toilette, Heizung, TV, DVD, CD und Radio.
Das Frühstück wird nebenan im Hotel eingenommen, in dem man auch Sauna und Hallenbad nützen darf. Oder man holt sich abends einfach eine Pizza rüber in seinen Waggon und macht es sich dort bei einer DVD gemütlich, denn dafür ist vorgesorgt: „Mord im Orientexpress“ oder auch „Nachtzug nach Lissabon“ gibt es im eigenen Abteil als DVDs zum Anschauen. Oder man spielt eine Runde „Zug um Zug“ und hört dabei im Retro Kofferradio einfach nur Radio, wie damals…