Die Transformationskraft von LEADER, 1. Juni 2021

 

30/25 Jahre LEADER EU/AT
Jubiläumsveranstaltung mit EU-Kommissar a.D. Dr. Franz Fischler 

Die Transformationskraft von LEADER

 

Anlässlich des zweifach runden Jubiläums - 30 Jahre LEADER in Europa und 25 Jahre LEADER in Österreich - hat das LEADER-forum und die LEADER-Region Oststeirisches Kernland in Zusammenarbeit mit der STEIERMARK SCHAU zur Veranstaltung mit Dr. Franz Fischler als ehemaligen und für LEADER richtungsweisenden EU-Kommissar ins Schloss Hartberg geladen. Bgm. Ing. Marcus Martschitsch eröffnete die Veranstaltung als Gastgeber der STEIERMARK SCHAU und als Vertreter einer LEADER-Gemeinde.

Dr. Franz Fischler, der in seiner Funktion als EU-Kommissar maßgeblich für die europaweit erfolgreiche Entwicklung des LEADER-Regionalentwicklungsansatzes und seine Verbreitung in allen Mitgliedsstaaten verantwortlich war, hielt als Keynote Speaker einen Vortrag zur „Transformationskraft von LEADER“. LEADER-Regionen sind gerade jetzt wesentliche Schnittstellen, wenn es um die mitgestaltende Einbindung der Bevölkerung in umfassende Veränderungsprozesse geht: ökologische, ökonomische und soziale. Covid- und Klimakrise zeigen diese Notwendigkeit.

MMag. Barbara Eibinger-Miedl (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung) und Mag. Ursula Lackner (Landesrätin für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Regionalentwicklung und Raumordnung) konnten aus Termingründen nicht persönlich anwesend sein. In Videobeiträgen gingen sie auf LEADER in Bezug auf Wirtschaft und Tourismus bzw. Klimaschutz und Umwelt ein: MMag. Eibinger-Miedl erfreute die positive LEADER-Bilanz von rund 1.000 Projekten in der Steiermark. Zwei Drittel davon haben sich mit den Themen wirtschaftlicher oder touristischer Entwicklung beschäftigt. Das sei gerade jetzt die richtige Themensetzung, denn eine Region könne sich nur dann gut entwickeln, wenn es entsprechende Arbeitsplätze und Entwicklungsmöglichkeiten gäbe. Mag. Lackner strich in ihrem Beitrag den ökologischen und partizipativen Schwerpunkt von LEADER hervor - die Menschen vor Ort sind die wesentlichen PartnerInnen, wenn es um lokale Lösungen für die globalen Herausforderungen wie den Klimawandel geht.

Die Ausstellung WER WIR SIND im mobilen Pavillon der STEIERMARK SCHAU bildete den Rahmen für diese Veranstaltung. Der Initiator der STEIERMARK SCHAU, Mag. Christopher Drexler (Landesrat für Kultur, Europa, Sport und Personal) mit Alexander Kada (Gestalter des mobilen Pavillons) diskutierten bei einem Rundgang durch den mobilen Pavillon und am Podium mit Dr. Franz Fischler über die europäische Dimension von regionalen Kulturprojekten, über regionale und europäische Identitäten sowie ein bürgernahes Europa.

Dem abwechslungsreichen Programm folgten rund 245 Gäste aus ganz Europa via Live-Stream – 50 Gäste konnten im Schloss Hartberg begrüßt werden. Bei der Podiumsdiskussion waren zudem anwesend: Mag. Stefan Niedermoser vom LEADER-forum Österreich sprach zur LEADER-Zukunft. Online zugeschaltet waren Ministerialrat DI Christian Rosenwirth aus Wien als LEADER verantwortlicher Bundesvertreter, der zum Thema LEADER und Innovation sprach, und Marion Eckardt aus Schweden als Vertreterin des Europäischen LEADER-Regionen-Verbandes (ELARD). Die Veranstaltung wurde von Dr. Astrid Kury als Kuratorin der STEIERMARK SCHAU und Dr. Wolfgang Berger von der LEADER-Region Oststeirisches Kernland moderiert.

Ein besonderes Highlight war eine musikalische Transformation von Stickler & Haitzmann mit steirischen, österreichischen und europäischen Einflüssen. Marie-Theres Stickler (Steirische Harmonika) und Matteo Haitzmann (Violine) sind 2 Mitglieder der bekannten ALMA-Band, die auf zeitgenössische Volksmusik spezialisiert ist.

LEADER-Obmann Josef Singer (Oststeirisches Kernland) und LEADER-Obmann Prof. Franz Majcen (Thermenland-Wechselland) schlossen die Veranstaltung mit einem überzeugenden Plädoyer für die LEADER-Idee ab.

Die Jubiläumsveranstaltung ist Teil der Symposium-Reihe "Zeitgespräche" der LEADER-Region Zeitkultur Oststeirisches Kernland und wird mit Mitteln der Europäischen Union sowie des Landes Steiermark gefördert.

 

Fotos: (c) Bernhard Bergmann