Culttrips, Cultural Trips - Zeit für Land und Leute
KREATIVTOURISMUS ZUM MITMACHEN UND MIT(ER)LEBEN
Das transnationale Kooperationsprojekt CULTTRIPS folgte in Österreich, Luxemburg, Estland, Finnland und Italien einem alternativen touristischen Trend: immer mehr Menschen lehnen Sightseeing der herkömmlichen Art ab und wollen die tatsächlichen Lebensverhältnisse der regionalen Bevölkerung kennenlernen. Ein Schlagwort dabei ist Authentizität – es beschreibt Möglichkeiten für aktives Mittun und spielerisches Erleben der Alltagskultur.
Hintergründe: Einen Blick in den Hinterhof
Auch der Tourismus braucht Innovationen. Wer mag heute noch in einen All-Inklusive-Club fahren, bei dem es vollkommen egal ist, ob er in Tunesien, Ägypten oder der Türkei liegt? Immer weniger Menschen. Für alle anderen wurde das Projekt „Culttrips“ gestartet.
Gemeinsam ist man einfach stärker. Außerdem kann man sich bei dieser Art von Reisen soziokulturell austauschen, also kulturell voneinander lernen. Sieben Partnerregionen aus fünf verschiedenen Ländern von Italien bis Luxemburg haben sich für das Projekt „Culttrips“ zusammengeschlossen, um an einer neuen Tourismusform zu arbeiten. Dabei wurden ein paar Behauptungen aufgestellt wie: die Alltagskultur am Land ist mindestens so spannend wie die im urbanen Raum. Um diese kennenzulernen, muss man einfach nur seinen Mut zusammennehmen und mit den Einheimischen in Kontakt treten, damit man ihr Denken, ihr Leben und schlussendlich die ganze Region versteht.
Absichten: Einen Blick hinter die Fassaden
Es muss nicht alles gestriegelt sein – auch eine „touristische Schönheit“ darf heute anders ausschauen. Authentizität ist das Schlagwort und auch das Stichwort für „Culttrips“. Egal, ob es sich um die Oststeiermark oder entlegene Gegenden Finnlands handelt. Bei „Culttrips“ haben die TeilnehmerInnen immer Kontakt mit der lokalen Bevölkerung – ungekünstelt und touristisch unmaskiert. Ganz nebenbei wird der ländliche Raum mit europäischen Gästen belebt.
Was daraus geworden ist: Alles ausprobieren
Um zu testen, ob die Angebote überhaupt verkaufbar sind und alles so unverfälscht ist wie versprochen, kurz: ob es sich lohnt, diese ins Programm aufzunehmen, luden die Regionen die jeweiligen Projektpartner zu sich ein. Mit den Ergebnissen der gegenseitigen Besuche wurde ein Ratgeber für Regionen erstellt, die eine ähnliche touristische Hintergrundsituation zeigen.
Wie das nun in der Praxis aussieht, wurde in einem Heftchen und auf einer internationalen Website zusammengetragen und ausformuliert: Wie in einem Reisekatalog entscheidet sich der Gast für den Trip, den er zu seinem persönlichen Abenteuer machen möchte. In der Oststeiermark kann das ein Ausflug auf die Streuobstwiese genauso wie eine Ballonfahrt sein. Der Fantasie waren in der Angebotsfindung keine Grenzen gesetzt. So lässt „Culttrips“ die Fassade bröckeln und den Hinterhof erstrahlen – für alle, die lokale Geheimnisse entdecken und spannende Geschichten erzählt bekommen wollen. Aus dem Projekt „Culttrips“ ist schlussendlich das Projekt Slow Travel als Weiterentwicklung hervorgegangen.
Eine Auswahl der derzeitigen Angebote: Eine Tischlerwerkstatt erkunden und beim Restaurieren alter Möbel assistieren. Bei einem Obstbauern bei der schmackhaften Erntearbeit helfen. Mit einem Ballonfahrer erproben, was die Schatzsuche ähnlich Geocaching mit Ballonfahren zu tun hat. Mit einem Bürgermeister auf den Spuren seines Amtes in seiner Gemeinde sein. Bei einem bekannten Künstler-Ehepaar im Atelier arbeiten. Als Lokführer auf Zeit eine lokal berühmte Lokführer-Eierspeis im Kessel der Dampfmaschine zubereiten und davor eifrig Kohlen schaufeln. Mit einem ortskundigen Biologen die Wirkung der Wildpflanzen kennenlernen und viele Angebote mehr.
Siehe: www.culttrips.at
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