Kosmische Strahlen. Das Leben des Victor F. Hess
REITBERGER, Klaus
Insbruck University Press, 2012.
Wir schreiben das Jahr 1912: Nach Jahren der Vorbereitung wagt der Physiker Victor F. Hess eine riskante Ballonfahrt auf über 5000 Meter Höhe. Das Experiment gelingt. Sensationelle Messergebnisse liefern den Nachweis einer bis dato unbekannten Strahlung aus dem WEltraum. Zurück am Boden scheint sich die Welt vorerst nicht sehr für Hess' Entdeckung zu interessieren. Späte Würdigung erfährt er erst im Jahre 1936. Der Physik-Nobelpreis wird ihm verliehen. Doch auch die Welt der Wissenschaft bleibt von den politischen Ereignissen nicht unberührt. Es bricht eine Zeit an, in welcher kritisches Denken unerwünscht und schließlich gar verboten ist. Auch Hess ist betroffen. Stellung, Ansehen, Besitztümer - alles wird ihm genommen. Im Herbst 1938 kann er gerade noch rechtzeitig über die Grenze in die Schweiz und weiter nach Amerika fliehen. Seine Heimat hat ihn verstoßen. In bewegenden Episoden zeigt dieses Theaterstück ausgewählte Momentaufnahmen im Werdegang eines bedeutenden Forschers. Hautnah am Leben werden Erfolge und Höhepunkte, Rückschläge und Niederlagen szenisch dargestellt. Überdies wird die Bedeutung der "kosmischen Strahlen" für die Wissenschaft anhand der abwechslungsreichen Geschichte ihrer Entdeckung deutlich gemacht.