Feng Shui: Die Struktur der Welt
KUBNY, Manfred
Klein Jasedow: Drachen Verlag, 2008.
Feng Shui ist im Westen in aller Munde, und die Inforamtionen, die uns aus China zu diesem ausgedehnten Themengebiet erreichen, sind äußerst vielfältig. Der Sinologe Manfred Kubny legt hier erstmals ein Buch vor in dem er anhand chinesischer Urtexte die Geschichte des Feng Shui und die Philosophie dieses raumpsychologien und raumphiosologischen Konzepts umfassend darstellt. Feng Shui in seiner heutigen Form ist das Ergebnis einer facettenreichen Entwicklungsgeschichte: In China existierten sowohl rationalistische Sichtweisen auf die Struktur der Welt wie auch idealistische Strömungen, die das Bewusstsein und mentale Ebenen des Menschen ins Zentrum stellten.
Alle bedeutenden Persönlichkeiten, die seit dem Altertum Wesentliches zur Entwicklung des Feng Shui beigetragen haben, werden mit ihren Werken vorgestellt. Manfred Kubny erklärt die grundlegenden Konzepte und stellt die beiden Hauptrichtungen der Feng-Shui-Techniken differenziert vor: die auf die Landschaftsformen orientierte Formen-Kraft-Schule und die auf stronomische Bezüge orientierte Strukur-Qi-Schule. Beide verfolgen einerseits unterschiedliche Herangehensweisen zur Findung ihrer Empfehlungen, andererseits sind sie aber über das fundamentale Konzept der universellen Lebenskraft Qi miteinander verbunden. So wurde auch der Mensch als Teil der Nautr, insbesondere der Landschaft verstanden, was zu umfangreichen Analogiebildungen zwischen der Erde und dem menschlichen, vor allem dem weiblichen Körper führte.
Vor diesem historisch-philosophischen Hintergrund gibt das Buch Impulse für ein kulturübergreifendes Weltbild, das im Prozess des gegenwärtigen globalen Wissenstransfers immer bedeutender wird.