Johannes Itten. Leben in Form und Farbe
THÖNNISSEN, Karin
WV, 2016.
Der Vorkurs, den der Schweizer Künstler Johannes Itten 1919 am neugegründeten Bauhaus in Weimar einführte, revolutionierte die gestalterische Ausbildung in der ganzen Welt. Nicht nur in Japan griff man diese Grundlagenlehre auf, die heute die Basis an vielen Designhochschulen bildet. Neben dem charismatischen Pädagogen würdigt die Biografie auch den ausdrucksstarken Maler Itten, der in seinen Werken mit Form und Farbe experimentiert. Karin Thönnissen erzählt kenntnisreich von Ittens facettenreicher Persönlichkeit, seiner Grundlagenforschung und folgt mit dem Leser dem Lebenslauf des "ziegenhütenden Buben" aus dem Berner Oberland durch Europa. Itten prägte mit seiner Arbeit und Persönlichkeit die frühe Phase des Staatlichen Bauhauses in Weimar. Neben seiner Lehrtätigkeit stellte er eigene, gestalterische Untersuchungen zur Wirkung der Farben an. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Direktor Walter Gropius schied Itten 1923 aus dem Bauhaus aus. Es folgten Stationen in einer Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft bei Zürich, als Dozent und Lehrer in Berlin, Krefeld und schließlich Zürich.