Die Wiederentdeckung der Langsamkeit
BRÜSTLE, Matthias A. & WEBER, Wolfgang G. (Hrsg.)
innsbruck university press, 2006.
Die in diesem Band versammelten Autoren repräsentieren unterschiedliche Berufsfelder und von daher auch unterschiedliche Zugänge und Denkanstösse für eine Veränderung mit unserem individuellen, aber auch sozialpolitisch bewussten Umgang mit Zeit.
Die Beiträge vereinigt die Erkenntnis, dass quantifizierende Berechnungsverfahren und die Vielfalt der aus betriebswirtschafltichen Maximen abgeleiteten, individualistisch orientierten Zeit- bzw. Selbstmanagementmethoden ihre (begrenzte) Berechtigung haben. Gleichzeitig veranschaulichen die Beitragenden anhand einer Vielzahl von Beispielen, dass diejenigen Wege und Methoden, welche zumindest langfristig die Beschleunigungsfalle, den drohenden Niedergang der sozialen Versicherungs- und Versorgungssysteme sowie die Verringerung des gesellschaftlichen Zusammenhalts verhindern können, nicht darin bestehen sollten, aus dem sozialen Kontext und aus der gesellschaftlichen Verantwortlichkeit herausgelöste Instrumente noch "effektiver", "effizienter", "konkurrenzfähiger", "marktgerechter" oder - was über allem thront - "zeitsparender" einzusetzen.
Wir bekennen uns zu einem Ziel, das für alle Menschen gilt: Wir machen uns stark für die Erfüllung existenzieller menschlicher Bedürfnisse. Und Zeit ist ein existenzielles Bedürfnis.
So viel Zeit muss sein.